Da das Kaltstartventil nicht mehr benötigt wird, kann man es mit einem Set Stopfen von TPIParts eliminieren. Praktisch deshalb, weil die Firma auch die ECM-Stecker führt, so kann man Porto sparen. Wer einen passenden V6 (z.B. den 3.1 aus einem 90-92 Firebird/Camaro) hat, kann hier die Einspritzschiene ("Fuel-Rail") verwenden, und braucht schon mal einen Stopfen weniger. Die beiden Schalter für Lüfter und Kaltstartventil werden ja auch nicht mehr benötigt und können herausgedreht werden - diese Löcher können ebenfalls mit passenden Stopfen abgedichtet und verschlossen werden. Das Resultat wirkt deutlich aufgeräumter, allerdings sind die Stopfen in Europa nicht so einfach zu beschaffen wie in den USA.
Das Herzstück der Umrüstung ist offensichtlich der Kabelbaum. Bei den meisten Umrüstungen wird es nötig sein, neue Kabel in den Kabelbaum einzuziehen. Wer den Luxus hat, das mit einem zweiten Kabelbaum in Ruhe auf dem Tisch durchzuführen, empfehle ich, wenn es sich um ein Fahrzeug mit Schaltgetriebe handelt, einen Kabelbaum für ein Automatikfahrzeug mir Klimaanlage zu verwenden, da dort ein paar Kabel mehr vorhanden sind, die wir für unsere Zwecke verwenden können: der P/N-Schaltereingang bietet sich für den Klopfsensor an, da das Kabel direkt am Klopfsensor vorbeiführt, und das TCC-Kabel kann auch einem neuen Zweck zugeführt werden (z.B. für die EGR-Ansteuerung).
Da bei den Arbeiten am Kabelbaum die Wellrohre oft brüchig sind, und man ggf. die Aluminiumumwicklung aufschneiden muß, um neue Kabel einzuführen, benötigt man dann temperaturfestes Aluminiumklebeband und neue, temperaturbeständige (!) Wellrohre. Bei der Beschaffung unbedingt auf den Temperaturbereich achten, schmelzende Wellrohre können eine Brandgefahr darstellen.
Die weiteren benötigten Teile sind optional und hängen davon ab, was man noch am Motor verbauen möchte.
Der Klopfsensor ist sicher sehr sinnvoll, und man muss nicht einmal einen neuen Stecker kaufen: da der Lüfterschalter nicht mehr benötigt wird, kann man hier den Stecker recyclen, denn er passt auch auf den Klopfsensor.
Wer mit EGR-Ventil fahren möchte, muss auf die elektrische Variante aufrüsten (die viel robuster als unsere Vakuumvariante ist). Das Ventil selbst findet man zu Hunderten auf amerikanischen Schrottplätzen oder bei eBay, nur leider passt es nicht auf die Halterung des Vakuum-EGR-Ventils. Glücklicherweise gibt es hier günstig eine Adapterplatte zu kaufen, mit der das neue Ventil auf den alten Flansch passt. Und da das Ventil elektrisch ist, braucht es auch hier einen Stecker und Kabel, entweder als Pigtail oder neu von ACDelco/Delphi. Der Pigtail hat hier den Vorteil, dass die Kabel farbkodiert sind, Neuteile haben immer weiße oder graue Kabel. Für den nicht mehr benötigten Vakuumanschluß braucht man auch eine temperaturbeständige (!) Gummikappe.
Den Aktivkohlefilter kann das 7730 übrigens auch steuern (und damit einen weiteren Vakuumschlauch eliminieren), dazu braucht man nur ein passendes elektrisches Ventil, den passenden Stecker und ein T-Stück für den Schlauch. Allerdings ist hier der Verdrahtungs- und Verschlauchungsaufwand m.E. den Nutzen nicht wert.
Wenn man schon dabei ist, kann man beim 87/88er auch die Ölwanne tauschen: die Ölwanne vom 3.4 V6 passt einwandfrei, sofern man auch die Ölpumpe mitwechselt. Zur Belohnung hat man dann nicht nur 1 Liter Öl mehr im Motor (das schadet nie!), sondern auch noch einen Ölpegelsensor, der einfach mit einem Kabel in den Innenraum geführt werden kann (mehr dazu beim Umbau).
Sehr interessant (aber auch sehr aufwändig) ist der Umstieg auf verteilerlose Zündung ("DIS"). Hier muss man nicht nur einen Halter anfertigen, sondern auch auf einen Motorblock wechseln, der das Loch für den passenden Geber hat und die passende Kurbelwelle verwenden, oder extern über einen speziellen Schwingungsdämpfer für die benötigten Triggerimpulse sorgen. Da das aber zu weit führen würde, gehe ich auf diesen Punkt in diesem Artikel nicht ein.