OLIS BLOG

In diesem Bereich beschreibt Oliver diverse Verbesserungen und technische Lösungen, damit der Fiero besser, moderner und sicherer wird.

Automatische Fensterheber

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Ein Feature, das praktisch jedes moderne Auto heute hat, sind automatische Fensterheber. Ein Tastendruck, und sie fahren komplett rauf bzw. runter. Da ich das auch haben wollte, habe ich schon vor Jahren angefangen, Schaltungen zu entwerfen, die genau das tun. Und damit der Einbau auch besonders einfach ist, habe ich dieses Modul speziell für den Fiero entwickelt. Die Bedienung ist ganz einfach und intuitiv: Wenn man die Fensterhebertaste kurz drückt, fährt das entsprechende Fenster bis zum Anschlag und schaltet dann ab. Drückt man die Taste länger, verhält sich das Fenster wie gewohnt und fährt, bis man die Taste losläßt. Natürlich kann man die automatische Fahrt jederzeit durch einen erneuten Tastendruck abbrechen. Ich habe diesen nützlichen Helfer seit 10 Jahren in meinen Fieros, und möchte sie nicht mehr missen.

Das Modul hat noch einen Nebeneffekt: da der gesamte, doch erhebliche Strom über die mickrigen und im Laufe der Jahre oft oxidierten Schalterkontakte und recht lange Kabel fließt, kann der Einbau eines Schaltmoduls mit separaten Relais nicht nur die Lebensdauer der Schalter verlängern (da hier nach dem Einbau des Moduls praktisch kein Strom mehr fließt), sondern  u.U. sogar auch dazu führen, daß am Motor selbst mehr Leistung zur Verfügung steht und die Motoren ggf. sogar wieder etwas schneller werden.

Designziele

19905336 1395052137246090 4400763397648034425 n Als ich die Schaltung entworfen habe, wollte ich folgende Ziele erreichen:

  • - Ein zentrales Modul für beide Fenster
  • - Einfacher Einbau
  • - Werksmässiges Design
  • - Original GM-Stecker
  • - Einfachheit
  • - Intuitive Bedienung
  • - Sicherheit
  • - Eigendiagnose

Werksmäßiges Design

Das Gerät sollte sich so verhalten, wie es die Steuerungen in anderen Fahrzeugen tun. Ich wollte eine Schaltung, die sich so verhält, als hätte GM sie damals in den Fiero designt.

Einfachheit

Ich habe versucht, die Schaltung so einfach und damit so billig wie möglich zu halten, ohne die übrigen Designziele aus den Augen zu verlieren. Leider summieren sich viele Kleinteile auch irgendwann, so dass das Projekt nicht mit einem in Korea millionenfach produzierten Taschenrechner mithalten kann, aber wenn ich schaue, was andere massenhaft gebaute Tuningteile kosten, sind die Kosten gar nicht mal so schlecht. Insbesondere der Kabelbaum mit seinen robusten Steckkontakten, die Ströme von bis zu 30 Ampere verkraften müssen, schlägt hier leider zu Buche.

Bedienung

Die Bedienung ist ganz einfach:

  • Drückt man den Fensterheberschalter in irgendeine Richtung und hält ihn gedrückt, verhält sich alles wie immer. Sobald man den Schalter loslässt, bleibt das Fenster da stehen, wo es ist.
  • Drückt man den Taster nur ganz kurz und läßt ihn innerhalb weniger als einer halben Sekunde los, fährt das Fenster automatisch bis in die jeweilige Endstellung und schaltet automatisch ab. Die Abschaltung geschieht, wenn a) das Fenster auf ein Hindernis trifft (und damit die Strombegrenzung auslöst), b) der Benutzer den Fensterheberschalter erneut drückt (wobei die Richtung egal ist)  oder c) eine voreingestellte Zeit (8 Sekunden) abgelaufen ist.
  • Steckt man den "Sicherheits-Jumper" wird das automatische Schließen der Fenster abgeschaltet.
  • Drückt man den Schalter und hält ihn gedrückt (manual mode) und der eingestellte Strombegrenzer löst für mehr als 3 Sekunden aus, schaltet das Modul den Motor aus Sicherheitsgründen für 10 Sekunden ab. Zusätzlich muss man den Schalter wieder loslassen, bevor der Motor wieder funktioniert.

Sicherheit

Ein Fenster, das sich automatisch schließt, ist nicht ungefährlich, vor allem, wenn die Kraft für den Endanschlag so hoch sein muß wie im Fiero (denn im Fiero muss das Glas sich mit Kraft in die Fensterdichtung quetschen, damit das Fenster wirklich dicht ist). Jemand könnte seinen Arm aus dem Fenster stecken, und nicht mehr an den Schalter kommen und sich einquetschen. Das gilt besonders für Kinder. Um Verletzungen zu vermeiden besitzt die Schaltung einen Safety-Jumper, der das automatische Schließen abschaltet wenn er gesteckt ist. In dieser Betriebsart funktioniert nur noch das automatische Öffnen der Fenster. Zum Schließen muss man wie bisher den Schalter gedrückt halten, genau wie jetzt auch schon. Egal ob mit oder ohne Jumper, wenn die Zündung abgeschaltet ist, ist das System stromlos, genau wie jetzt auch. Wenn man ein Kind im Fahrzeug läßt, braucht man nur den Zündschlüssel abzuziehen, aber das sollte man ja sowieso tun.

Einbau

Ich wollte den Einbau so einfach wie möglich halten. Mit dem vorkonfektionierten Kabelbaum mit Original-GM-Steckern braucht für den Einbau kein einziges Kabel durchtrennt werden! Außerdem kann problemlos jederzeit der Originalzustand wieder hergestellt werden.

Eigendiagnose

Die Schaltung führt automatisch verschiedene Selbsttests durch. Ich habe einigen Aufwand in diese Eigendiagnose gesteckt. Da die CPU viele unterschiedliche Ausnahmezustände erkennen kann, besitzt das Gerät eine Diagnose-LED, die auch Fehlercodes anzeigen kann, wie man es vom Motorsteuergerät kennt. Erkennt die CPU einen Ausnahmezustand, leuchtet die LED. Wird dann der Diagnose-Taster gedrückt (bzw. der Diagnose-Jumper gesteckt), blinkt das Gerät die aktuellen Fehlercodes, mit denen man dem Problem auf den Grund gehen kann.  Übrigens, der Controller braucht keine eigene Sicherung, die Fensterheber hängen an gemeinsam an einem "Circuit Breaker" (Sicherungsautomaten), und der PROFET-Leistungsschalter in jedem der beiden Module schaltet viel präziser ab, als das ein Sicherungsautomat könnte. Das Modul selbst verbraucht im Ruhebetrieb nur ca. 12,5 mA. Ohne den Fensterhebermotor verbraucht das Modul im Betrieb ca. 110 mA. Wenn die Zündung ausgeschaltet ist, ist das Modul stromlos und verbraucht folglich auch keinen Strom.

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