Der MPG-Chip: ein Verbrauchs-Koprozessor
Der MPG-Chip ist eine optionale Ergänzung für das DashScan 2. Es dekodiert informationen über den akkumulierten Kraftstoffverbrauch, die von den meisten 1986-1988 V6 ECMs ausgegeben wird. Diese Information wird dann zur Schätzung des aktuellen Verbrauchs herangezogen. Leider wird vom Steuergerät nicht direkt die Benzinmenge ausgegeben, sondern nur die näherungsweise Zeit, die die Einspritzdüsen offen waren. Zeit kann man nicht direkt in Liter umrechnen, da die tatsächlich eingespritzte Menge von vielen Faktoren abhängt, vor allem vom Einspritzdruck, der wiederum von der Bordspannung, aber auch vom Krümmerunterdruck, von der Temperatur, dem Zustand der Einspritzdüsen, etc... . Das Kaltstartventil wird überhaupt nicht in die Berechnungen einbezogen, kurz: man kann den aktuellen Verbrauch schätzen, nicht mehr und nicht weniger.
Aber diese Schätzung kann wertvolle Hinweise zur kraftstoffsparenden Fahrweise geben. Und in Zeiten, wo der Sprit fast täglich spürbar teurer wird, kann eine solche Anzeige helfen, zur sparsamen Fahrweise zu mahnen (wer das nicht will, hat sowieso nicht bis hierher gelesen).
Bei Interesse kann auch zusätzlich die seit letztem Tankvorgang verbrauchte Benzinmenge angezeigt werden, indem einfach ein weiterer Jumper auf dem DashScan gesetzt wird (siehe unten).
Installation
Vor der Installation des Koprozessors sollte sichergestellt werden, daß DashScan im Scantool-Modus funktioniert, denn sonst kann auch keine Verbrauchsinformation empfangen werden.
Die Installation des Koprozessors ist einfach: alle Stecker vom DashScan abziehen, und das IC in den leeren Sockel auf dem DashScan einsetzen. Hierbei ist die Richtung sehr wichtig! Die Kerbe im IC muß auf der selben Seite liegen wie die Kerbe in der IC-Fassung: beide zeigen zu der roten Leuchtdiode hin. Alle Beinchen des IC müssen in der Fassung sein, Vorsicht, sie verbiegen leicht! Wenn man alles richtig macht, geht das IC leicht und ohne Gewalt in die Fassung. Wenn man den Chip falsch herum einsetzt oder eines der Beinchen nicht in der Fassung steckt, kann man den Chip oder sogar das DashScan beschädigen! Also vorsichtig sein.
Jetzt muß dem DashScan nur noch mitgeteilt werden, daß der Koprozessor vorhanden ist. Dazu muß Jumper 3 auf dem Jumperfeld gesteckt werden. Wer auch den bisherigen Gesamtverbrauch seit Start sehen möchte, muß auch Jumper 2 wie im Bild links gezeigt setzen (die neueste Platinenversion hat nur noch 6 statt 8 Jumper, aber bei Zählung von links haben noch immer die ersten vier Jumper die gleiche Bedeutung).
Nun kann man die DashScan Platine wieder einbauen, die Zündung einschalten, und die DashScan Platine beobachten. Die rote LED neben dem Chip sollte nach ein paar Sekunden aufleuchten. Damit wird angezeigt, daß Verbrauchsinformationen empfangen werden. Passiert das nicht, ist DashScan unter Umständen im Scantoolmodus, wo keine entsprechenden Informationen vom Steuergerät ausgegeben werden.
Ist DashScan im Bordcomputer Modus, und die rote LED bleibt trotzdem aus, sollte man nochmals prüfen, ob der Scantool-Modus funktioniert. Tut er das, ist das ECM höchstwahrscheinlich eines von denen, die keine Verbrauchsinformationen ausgeben. In diesem Fall bitte zur weiteren Diagnose an mich wenden.
Verwendung der neuen Funktionen
Wenn man durch die Anzeigen vom DashScan schaltet, wird nun nach der Temperaturanzeige der momentane Verbrauch angezeigt. Ist die Anzeige auf Metrisch (km/h) gestellt, wird der Verbrauch automatisch in Litern auf 100km angezeigt, wobei die maximale Anzeige 50.0 ltr beträgt (Vollausschlag). Fährt das Fahrzeug unter ca. 15 km/h schaltet die Anzeige automatisch auf ltr/h um. Ist DashScan auf US-Modus eingestellt, ist die Anzeige in Miles per Gallon, wobei der Anzeigebereich von 5-99 mpg reicht. Bei weniger als 5mpg zeigt DashScan "---" Die Anzeige wird ungefähr einmal in der Sekunde aktualisiert. Fährt man langsam, ist die Anzeige möglicherweise auf Vollausschlag. Das ist normal, weil ja der Verbrauch im Verhältnis zur gefahrenen Strecke hochgerechnet auf 100km sehr hoch ist. Daher schaltet DashScan, wie bereits erwähnt, bei unter 15 km/h auf Liter pro Stunde um.
Kalibrierung
Normalerweise ist der Koprozessor vorabgeglichen und gibt eine gute Schätzung des Spritverbrauchs basierend auf einem Querschnitt durch einige Fieros aus. Aber manches Fahrzeug kann aus der Reihe tanzen, oder man will einfach eine genauere Ausgabe haben. Zu diesem Zweck kann das Gerät neu kalibriert werden.
Die Prozedur ist im Grunde einfach: Man tankt voll, um einen definierten Ausgangspunkt zu haben. Dann fährt man herum, und tankt wieder voll. Damit weiß man, wieviel Benzin man wirklich verbraucht hat. Je länger diese Testfahrt ist, um so genauer kann man natürlich die verfahrene Menge bestimmen, weil ja nicht alle Zapfpistolen genau gleich abschalten. Während der Testfahrt zeigt DashScan einen Zähler an, der die verfahrenen Impulse zählt. Diese Anzeige muß man aufschreiben, bevor man den Wagen das zweite Mal betankt. Aber Vorsicht: der Zähler beginnt bei jedem Anlassen des Wagens erneut bei Null, also nicht vergessen, vor dem zweiten Tanken den Zählerstand aufzuschreiben!
Um DashScan in den Kalibriermodus zu schalten, muß der Jumper JP1 neben dem MPG-Chip, sowie Jumper 8 neben der CPU gesetzt werden. Schaltet man nun durch die verschiedenen Anzeigen im Trip-Computer Modus, sind die Anzeigen für Verbrauch durch eine CAL:xxxx Anzeige ersetzt worden. Diesen Wert muß ich für eine genaue Kalibrierung wissen, das ist der unkalibrierte Spritverbrauch.
Schickt man mir diesen Zählerstand, die Menge des verfahrenen Kraftstoffs und den Koprozessor, kann ich damit den Chip neu kalibrieren. Aber es gelten weiterhin die Beschränkungen aus dem ersten Absatz dieses Artikels: Der Chip liefert eine Schätzung, nicht eine präzise Berechnung.