OLIS BLOG

In diesem Bereich beschreibt Oliver diverse Verbesserungen und technische Lösungen, damit der Fiero besser, moderner und sicherer wird.

90mm Scheinwerfer

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Im Fahrzeug

Bevor es losgeht, brauchen wir Zugriff auf C100, und dazu müssen wir ihn ausbauen und den einen oder anderen Kontakt umverdrahten. Der Stecker wird mit einer 1/4" Schraube zusammengehalten, und wenn der Stecker neben dem Bremskraftverstärker abgezogen ist, kann man von innen hinter den Pedalen zwei laaaange 7mm Schrauben entfernen. Danach kann man den Stecker zu sich heranziehen und ganz angenehm damit arbeiten. Die Anschlüssen sind allerdings mit einer weißen Sperre verriegelt, die erst seitlich herausgezogen werden muß, bevor man die Kontakte mit dem geeigneten "Terminal-Pick" entfernen kann.

Wenn man sich nun die Schaltpläne des Fiero genauer anschaut, fallen zwei Dinge auf: 1) die Scheinwerfer haben keine Sicherung, sondern einen Sicherungsautomaten, der im Lichtschalter integriert ist, und 2) der Ausgang des Lichtschalters geht zum Fernlichtschalter an der Lenksäule, und auch zu den Scheinwerfermotoren für das Ausfahren der Scheinwerfer.

Ersteres ist ein weiterer Grund, warum Fern- und Abblendlicht über eine Leitung keine gute Idee sind, denn der doppelte Strom würde den Sicherungsautomaten auslösen. Letzteres zeigt uns, daß wir mit dem gelben Kabel anfangen müssen. Vertauschen wir im Fahrzeuginnenraum an C100 die Kontakte J7 (beige) und J9 (gelb), haben wir den Fernlichtschalter umgangen, und jetzt speist das gelbe 1mm Kabel das Abblendlicht, egal, ob Fernlicht an ist oder nicht! Genau das wollen wir ja, nur leider öffnen sich die Scheinwerfer nur noch, wenn das Fernlicht eingeschaltet ist. Hmmm. Deshalb kneifen wir jetzt das beige J7-Kabel ab, und verbinden es mit dem gelben Kabel. Jetzt speist das gelbe Kabel das Abblendlicht durch J7, und steuert die Scheinwerfermotoren durch J9. Für diesen Spleiß habe ich das gelbe Kabel an J7 nicht durchtrennt, sondern nur die Isolation ein Stück entfernt, und das beige Kabel daran festgelötet. Damit ist das gelbe Abblendlicht-Kabel weiterhin intakt. Das Kabelende, das vom Fernlichtschalter kommt gut isolieren und wegbinden.

So, jetzt haben wir ein Abblendlicht, daß unabhängig vom Fernlicht eingeschaltet bleibt, und der Sicherungsautomat vom Abblendlicht im Lichtschalter hat auch noch die alte Funktion, aber wir brauchen den Saft für unser Fernlicht jetzt von woanders. Deswegen bauen wir jetzt ein 15 Ampere-Fernlicht-Relais ein! Ich habe einen Relaissockel verwendet, und ihn am Kabelbaum für C100 mit Kabelbinder befestigt. So kommt man noch immer an das Relais heran.

Das hellgrüne Kabel an C100/J8 durchtrennen und einen Anschluß des Relaissockels (Spulenanschluß) damit verbinden. Ein neues 0.8mm schwarzes Kabel an die andere Seite der Relaisspule anschließen. Dieses Kabel mit Masse verbinden. Wenn jetzt das Fernlicht eingeschaltet wird, schaltet der Fernlichtschalter über den Sicherungsautomaten nur noch das Relais zu, und nicht mehr das Fernlicht selbst. Der zusätzliche Strom für das Relais ist vernachlässigbar.

Einen neuen Metripack-Kontakt an ein neues, hellgrünes Kabel crimpen und in C100/J8 einführen. Das andere Ende mit einem der normalerweise offenen Relaiskontakte verbinden. Jetzt brauchen wir nur noch eine abgesicherte Stromversorgung für das Relais, den letzten offenen Relaiskontakt. Da gibt es mehrere Möglichkeiten:

  1. Man kann ein neues, rotes Kabel über ein "Fusible Link" an den "Junction Block" in der Nähe der Batterie führen. Das tastet die bestehende Verkabelung nicht an, ist aber ein großer Aufwand, vor allem, weil das Kabel im Motorraum vor Hitze geschützt werden muß.
  2. Eine weitere Möglichkeit ist ein Abgriff an der 3mm Speiseleitung für die Fahrzeugbeleuchtung, die damit ausreichend dimensioniert ist. Allerdings braucht man entweder einen Sicherungshalter, Sicherungsautomaten oder eine Fusible Link für den neuen Fernlichtschaltkreis. Ich mag "Fusible Links" nicht besonders, weil sie schwierig auszutauschen sind, vor allem unter dem Armaturenbrett. Ein Sicherungsautomat wäre nicht schlecht, aber einen GM-Circuit-Breaker in der Nähe des Sicherungskastens ist vielleicht keine so gute Idee, weil das Metallgehäuse zu Kurzschlüssen führen könnte. Der Vorteil eines Sicherungsautomaten ist, dass er sich selber wieder zurücksetzt, also kann man ihn etwas versteckter verbauen.
  3. Man kann die existierende TAIL-Sicherung verwenden, aber sie ist nur für ca. 60W Beleuchtung durch den Lichtschalter ausgelegt (ca. 5 Ampere), plus weitere 5 Ampere durch die INST-Sicherung. Damit bleiben 10A Kapazität, und man ist nahe an den 20A, die die Sicherung bietet. Und wenn diese Sicherung durchbrennt, sitzt man komplett im Dunkeln, weil dann auch Armaturenbrett, Brems- und Standlicht weg sind. Man könnte natürlich das Extrakabel auf der abgesicherten Seite der TAIL-Sicherung anlöten, und die Sicherung auf 25 Ampere erhöhen.

Wie man sieht, haben alle Methoden ihre Vor- und Nachteile. Ich habe Methode #2 verwendet, mit einem Hella-Relais mit integriertem Sicherungshalter, was die Verkabelung weiter vereinfacht hat.

Fazit

H1/H7/Xenon Scheinwerfer sind eine der besten Verbesserungen, um einen Fiero ins neue Jahrtausend zu bringen. Der Wagen sieht nicht nur besser aus, sondern der Zugewinn an Licht ist phänomenal!

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